Digitalisierung oder der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit verändern Unternehmen, ihre Prozesse oder das Miteinander in den Firmen. Der klassische Führungsstil, autoritär und hierarchisch, wie er lange vielerorts herrschte, passt nicht mehr in diese Zeit. Ihm fehlen die notwendige Dynamik oder Flexibilität und Mitarbeitende wünschen sich heute zudem mehr Freiheiten und Möglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Entscheidungen. Gefragt ist daher nun eine neue Art der Führung – Unternehmensführung 4.0.
Was bedeutet Führung 4.0?
Die Wirtschaft befindet sich im vierten großen Umbruch ihrer Geschichte, einer Vernetzung von realer und virtueller Welt. Analog dazu müssen Vorgesetzte auf allen Ebenen einen neuen Führungsstil entwickeln, der dem Wandel gerecht wird oder auch Nachhaltigkeitskonzepte wie ESG einschließt. Das Ziel ist es, die neuen Anforderungen zu erfüllen, Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung zu nutzen und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Innovationen gedeihen können. Konkret braucht diese Führung Future Skills wie diese:
- digitale Kompetenzen
- vernetztes Denken und Handeln
- Agilität
- Kommunikation
- Networking
- Empathie und Empowerment von Mitarbeitenden oder
- Bewusstsein für IT-Sicherheit und Datenschutz
Vorteile der neuen Unternehmensführung
- bessere Anpassungsfähigkeit auf neue Kunden- und Marktanforderungen oder technologische Trends
- stärkere Innovationskraft für langfristige Wettbewerbsfähigkeit
- größere Bindung und Motivation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
- mehr Arbeitgeberattraktivität
- verbesserte Kundenbindung
- effizientere Ressourcennutzung
Auf dem Weg dahin sind jedoch auch verschiedene Herausforderungen zu überwinden:
- Widerstände gegen Veränderungen
- traditionelle Denkweisen oder Arbeitsgewohnheiten
- Komplexität neuer Technologien
- neue Formen der Kommunikation und Zusammenarbeit (Remote Work)
- persönlicher Wandel von Führungskräften zu einem neuen Führungsstil, der Empathie zeigt und die Bereitschaft, Kontrolle abzugeben
Unterstützung bei der Führung 4.0
Die Mittel der Digitalisierung helfen auch, eine Führung 4.0 zu etablieren. Kollaborative Tools übernehmen die Kommunikation und die Zusammenarbeit auch über mehrere Standorte hinweg in Echtzeit – etwa ein DMS mit nachvollziehbaren Workflows und Versionierung. Mit Big Data sammeln Unternehmen Daten aus internen und externen Quellen. Analysetools, KI und maschinelles Lernen bereiten diese Datenbestände nach entscheidungsrelevanten Kriterien auf und stellen die Ergebnisse Führungskräften zur Verfügung. Sie können dadurch teilweise ebenfalls in Echtzeit auf aktuelle Entwicklungen reagieren, Entscheidungen und Strategien immer wieder dynamisch anpassen. So profitiert die Unternehmensführung direkt von den digitalen Technologien und wird optimal für viele Aufgaben in der Führung 4.0 gerüstet.
Führung 4.0 erfolgreich umsetzen
Die Einführung einer neuen Unternehmensführung ist ein eigenes strategisches Projekt. Es braucht eine klare Zielvorgabe, wie die neue Führung aussehen soll – verbunden mit einer transparenten Kommunikation, warum diese Führung jetzt notwendig wird.
- Zuerst müssen die Führungskräfte auf allen Ebenen entsprechende Hard und Soft Skills erwerben. Dies kann durch Coachings, Workshops oder Mentoring erfolgen.
- Dabei wird direkt die neue offene Unternehmenskultur eingeführt, die später das ganze Unternehmen bestimmen soll. Sie soll Mitarbeitende unabhängig von ihrer Position ermutigen, sich mit eigenen Ideen und Gedanken einzubringen und Entscheidungsprozesse zu hinterfragen und gegebenenfalls aktiv umzugestalten.
- Sind diese Grundlagen geschaffen, kommt der Zeitpunkt, um die geplanten digitalen Technologien und Tools für die neue Zusammenarbeit einzuführen. Mit Schulungen oder Coachings erhalten alle Mitarbeiter eine Einführung in die Technik und Programme. Dieser Lernprozess endet jedoch nicht nach der Einführung. Vielmehr beginnt nun ein kontinuierliches Lernen, um einzelne Tools noch effektiver zu nutzen oder neue Entwicklungen aufzugreifen.
- Führungskräfte geben den Mitarbeitenden dazu kontinuierlich Rückmeldungen, loben und motivieren oder zeigen Verbesserungspotenzial.
- Fortschritte werden an Kennzahlen gemessen, die bereits zu Beginn des Projekts definiert werden sollten. Das zeigt Ihnen die Erfolge auf dem Weg zu einer neuen Unternehmensführung. Genauso erkennen Sie schnell die Punkte oder Schritte, die Sie nochmals anpassen müssen, um am Ende die gewünschte Führungs- und Unternehmenskultur zu erreichen.
Dieser Prozess dauert seine Zeit. Deswegen sollten Sie ihn zeitnah beginnen, denn am Ende ist er für eine erfolgreiche Unternehmenszukunft ohnehin unverzichtbar und jeder Aufschub bedeutet ein unnötiges Risiko für das Unternehmen.